Freitag, 31. Juli 2015

3. Tag - Karlebotn am Varangerfjord nach Gamvik an der Barentssee gegen das Nordpolarmeer

Freitag 31.7.15

Am Varangerfjord bei Karlebotn genossen wir alle 6 das gemütliche Frühstück noch mit Zutaten aus Russland. Vom Honig über Marmelade aus dem Fleutel (eine Kombination aus Beutel und Flasche) sowie verschiedenen Müesli und Früchten.

Wir mit den Outdoor Fahrzeugen standen ja direkt auf der Anhöhe, auf dem offiziellen Parkplatz bei der Toilette standen ein Camper mir AG/D/N Nummer. Hier hat es enorm viele deutsche Camper und am Wochenende nun auch Norweger unterwegs. Gerade an den Wochenenden werden die Campingplätze regelrecht geflutet und genau heute wollen wir mal wieder warm Duschen gehen. Mal schauen wie es sich also nur einer Campingplatz suche ergeben wird heute.

Nun fahren wir aber erst einmal nach Varangerbotn und gehen in das Samen/Lappland Museum. Hier geniesse ich das erste mal wieder echte norwegische Waffeln mit Sauerrahm und G35 Fløtemysost.
Irina die kleinste futtert voll Begeisterung mit mir zusammen, Seraina und Gregor versuchen ebenfalls davon. Ich kann nicht wiedererstehen und gönne mir noch eine dritte Waffel mit Mysost...

Gemeinsam fahren wir noch bis Ifjord und da trennen sich für zwei Tage unsere Wege. Petra und ich fahren die Strecke bis Gamvik Richtung Norden um diese Hochebene zu sehen und am nächsten Tag das Museum des 71. Breitengrades zu besuchen. Seraina und Gregor fahren mir den Kindern weiter Richtung Süden in der Absicht, dass wir auf diese Weise vielleicht beide so ca. zur gleichen Zeit in zwei Tagen am Nordkap sein werden. Seraina bekundet zunehmend mühe damit, dass sie sich unter Druck fühlt und den Eindruck hat, dass wir immer nur am fahren, die Kinder versorgen, Museum besuchen und wieder am fahren oder essen sind. Mit dieser temporären Aufteilung wollen wir ihnen den vermeintlichen Druck nehmen und ihnen die Möglichkeit bieten mal ganz alleine ihren Rhythmus zu fahren. Wir können dafür noch eine weitere Strecke fahren und an jedem beliebigen Ort einen Fotohalt einlegen, ganz so wie es uns gerade gefällt.

Die Strasse war eine Klasse tiefer. Die wurde sicher noch einmal etwas schmäler aber die Qualität war ganz ordentlich, allerdings brauchten wir doch 2h für die ca. 90-100 km bis zum Leuchtturm.

Hier, fast am Ende der Welt ist es ein ganz besonderes Gefühl und hier gibt es auch noch eine Vogelbeobachtungsstation, welche man für 400 NOK = 50.- CHF mieten kann. Daneben auf dem Parkplatz übernachten wir neben einem Camper aus Slowenien und einem VW-Bus aus Frankreich. Eine Herde von gegen 250 Renntieren ziehen gerade noch an uns vorbei bevor wir um Mitternacht uns zum schlafen hinlegen.

In der Nacht regnet es mehrmals, zum Teil recht stark, tief in meinem Faserpelz- und Militärschlafsack eingewickelt versuche ich das Licht von mir fern zu halten aber ich erwache trotzdem immer wieder...
Meine Seite ist nur etwa 1.60m lang und so schlafe ich in der Embryo Stellung aber zwischendurch stelle ich fest, dass ich mich doch einmal richtig strecken will und da habe ich noch nicht die richtige Möglichkeit gefunden. Mein ursprünglicher Plan, es mir oben auf dem Dach gemütlich zu machen mit meiner Vakuummatte und dem Biwaksack scheitern gerade an zwei Sachen. 1. Ist diese Vakuummattenun auch nicht mehr dicht, hat wohl leider schon in Russland ihren Geist aufgegeben und verliert die Luft und 2. ist das Wetter wesentlich kühler und viel nässer als ich dachte, da macht es einfach keinen Spass unter freiem Himmel, wenn es den nicht sein muss....

2. Tag - Kirkenes zum Varangerfjord

Donnerstag 30.7.15

Nach gut 3h Schlaf, also etwa soviel wie in der Nacht davor aber weit nicht so bequem wie im eigenen Bett habe ich die Umgebung vom Flughafen Oslo erkundigt, nachdem ich meinen alten F-Sack als Gepäck aufgegeben habe.

Da das Wetter sehr verregnet war habe ich mich entschieden nicht den Zug in die Stadt zu nehmen und bin anstelle davon mit dem Bus eine grössere Runde über alle Parkfelder in der in der Umgebung gefahren.

Norwegen hat schon einige eFahrzeuge aber ich habe nur bei einem Parkhaus Ladesäulen gesehen und noch viel krasser finde ich, dass die wartenden TAXI welche mit Diesel sind einfach den Motor laufen lassen während dem sie die längste Zeit am warten sind. Dafür haben sie hier ein ganz geniales TAXI Stand System. Du musst online an einen Bildschirm deine Strecke wählen, dann wird Dir gleich der Preis für jedes verfügbare TAXI Unternehmen berechnet und so werden auch mehrere Passagiere auf das gleiche TAXI zusammen geführt, damit sparst Du als Kunde und die Umwelt profitiert auch noch, weil nicht innerhalb von 5 min. gleich zwei TAXI die gleiche Strecke mit nur einem Passagier fahren müssen.

Wer kann sich so etwas in Zürich vorstellen? Ja so unterschiedlich sind die Menschen und ihre Einstellung hier. Auch die Achtung vor Menschen ist hier eine ganz andere. Als Stewardesse gab es hier auch einen Typ alte Putzfrau und nicht wie sonst nur monoton ein sexy Girl und am Schalter beim Check-in bediente ein leicht behinderter alla Niki Lauda, welchem man bei uns sicher keine Chance im Kundendienst geben würde.

So nun steige ich in den nächsten Flieger in Richtung Kirkenes...

Die Strecke Oslo-Kirkenes ist bis auf die letzten 50-100 km mit einer geschlossenen Wolkendecke belegt und zur grossen Überraschung klart es wunderbar auf als wir im Landeanflug nach Kirkenes kommen. Der ganze Tag bis tief in die Nacht scheint dann noch die Sonne. Es ist wunderbar angenehm und vorher hat es anscheinend bis auf 2-3 Tage einen ganzen Monat nur geregnet und es war sehr neblig.

In Kirkenes fahre ich mit dem Ortsbus ins Zentrum (5 km=10 CHF) und treffe nach einem kurzen suchen endlich auf Petra und später dann auch auf ihren Bruder Gregor mit Seraina und ihren Kindern Bigna und Irina.

Wir schauen uns den Hafen und ein Museum an, machen ein Spaziergang durch den Ort und kochen uns auf der oberen Seite beim Museum unser Abendessen.

Beim abwaschen konnten wir noch einen Wassertöff beobachten wie dieser kapriolen machte mit seinem Jetantrieb.

Anschliessend fahren wir um 21:00 Uhr mal los soweit wir noch Lust haben. Dabei fahren wir von Wasserloch zu Wasserloch, ganz so wie ich es schon von oben her aus dem Flieger mit grossem erstaunen feststellen konnte.

Aufgrund dieser vielen Wasserlöcher hat es hier auch rekordmässig viele Mücken. Nur heute wo ich ankomme haben mich bis 22 Uhr, gerade einmal ein dutzend gefressen.

Um 23 Uhr fahren wir dem Varangerfjord entlang und stellen unsere Fahrzeuge bei einem Parkplatz mit WC direkt auf einer Felsplatte an den Fjord. Hier kommen die Mücken und haben ganz schön Freude an uns...

Mitternacht und es ist wirklich voll Tag, schon etwas speziell dieses Gefühl...

Mittwoch, 29. Juli 2015

1. Tag - die Anreise nach Oslo (N)

Mittwoch 29.07.15

Start in Bazenheid, ich fahre mit meinem norwegischen eFahrzeug TH!NK City zum Flughafen. Im Gepäck bereits 3 Mysøst für meinen Chauffeur, welcher im Flughafen wartet und meinen Wagen entgegen nimmt und diesen Monat wohl gepflegt hüten wird bis ich wieder zurück komme...

Ich fliege am Mittwoch mit der SAS von ZRH 19:20 nach Oslo 21:30 und habe hier einen etwas längeren Aufenthalt, da es keinen Anschluss Flug gibt, welcher am Morgen den Flug von Oslo 8:55 nach KKN Kirkenes 11:00 erreichen würde.Unsere Maschine hier noch in Zürich vor dem Start. In dieser Maschine von SAS gab es tatsächlich keine kostenlose Verpflegung oder Getränke. Alles war bereits nordisch teurer.

Der Flug verlief ganz angenehm und es rüttelte den Flieger nur einmal durch als wir durch die Wolkendecke durchstiessen.

Hier in dieser etwas dunkleren Ecke habe ich mich für 3h eingerichtet um etwas schlafen zu können. Es gab hier ein ganzes Nachtlager von gestrandeten Passagieren aber die meisten Menschen haben sich auf den Stühlen oder den Sofa'a der Restaurants bequem gemacht, soweit dies ging.

Die Zoll Kontrolle in Zürich war erbärmlich und hat alle meine Gepäckstücke so gut kontrolliert, dass sie mir dieses mal alle Getränke abgenommen haben. Bis anhin brachte ich immer etwas durch, einmal sogar eine 1,5 Lt. Flasche.

In Oslo interessierte sie mein Gepäck dafür überhaupt nicht obwohl ich eine ganze Menge Früchte und Getränke dabei hatte. Dafür wurde ich von einer Beamtin am ganzen Körper zweimal gestreichelt von vorne und von hinten...
Auch als ich schon alles mögliche ausgezogen hatte piepste dieser Torbogen immer noch...