Freitag, 14. August 2015

18. Tag - Bjerka nach Verdal

Sa 15.8.15

Ein wunderschöner sonniger morgen weckt uns, ach ne, der Wecker von gestern war noch nicht ausgeschaltet und hat seinen Dienst tadellos erfüllt auch wenn er heute gar nicht gewünscht war.

Die Sonne und die Ruhe sind wunderbar und die Kinder schon wach, so können wir schnell frühstücken und trotzdem wird es gegen 11:00 Uhr bis wir hier weg fahren mit dem Ziel irgendwo zu wandern...

Wir sind jetzt immer noch 455 km  von Trondheim entfernt. Unterwegs nach 45 min. brauchen wir mal wieder frisches Wasser in all unsere Wasserschläuche und Bidon und wir Männer kaufen in einem Spar noch ein paar Brote, Gemüse, Früchte, Kaffee und Orangensaft ein. Der Fourier kommt noch zur Kontrolle und ersetzt polnische Blaubeeren mit italienischen Trauben ohne es zu unterlassen noch zu betonen, dass Produkte einheimischen Ursprungs zu bevorzugen seien... So hat jeder seinen eigenen Betrachtungswinkel. Wir Männer hatten zuvor schon dass selbe Thema auf eine etwas elegantere Art besprochen, da ging es um den Instant Kaffee. Ich entschied mich aufgrund der Auswahl und der bisherigen Erfahrung für ein kleines stabiles Glas mit Deckel und dem 2. tiefsten Preis/kg für 50 Tassen Kaffee was etwa dem Bedarf von einem Monat entspricht für uns zwei Teilzeit-Kaffeetrinker, da fragte Gregor ein Gestell weiter, weshalb ich nicht wieder einen Nachfüllbeutel nehmen möchte und er kam dann mit einem 3x teureren und viel zu grossen Beutel. Nach dem abwägen der Vor- und Nachteile für und gegen Glas und weiteren Fragen haben wir uns gemeinsam wieder für das kleine preiswerte Glas entschieden. So sieht eine Konsensfindung aus.

Mittagessen mit geräuchertem Lachs und Sicht auf springende Lachse konnten wir am Laksforsen Wasserfall geniessen. Die Art und die Gischt waren fast gleich wie der Rheinfall in Schaffhausen.

Abendessen beim Wasserfall Vossen
Bei der Ankunft gibt es gerade ganz dicke Luft in unserem Fahrzeug und ich muss dringend lüften, so entscheide
ich mich direkt zum unteren Teil des Wasserfalls zu gehen und mir auch das bereits geschlossene Besucherzentrum etwas anzusehen.
Dieser eindrückliche Wasserfall war gerade ausser Betrieb für heute, denn die Strom Produktion hatte Vorrang. Aufgrund der Felsen und der ausgeschliffenen Stellen ist aber gut abzuschätzen was hier läuft wenn es Wasser hat.

Waschen im Fluss
Ich habe gestern die Dusche an der Tankstelle in Bodø nicht nutzen wollen und nutze hier lieber den Fluss unterhalb des grossen Kraftwerks zum waschen. Seit wir unterhalb vom Polarkreis 66°33' sind hat sich die Temperatur auch etwas zum besseren gewendet aber 17°C wird die Luft wohl nicht überschreiten und das Wasser bewegt sich im Bereich von 8-12°C und trotzdem ist nun Vorwaschen, einshamponieren, Haare spülen, waschen und trocknen angesagt. Dies tut nun so gut, dass ich noch eine Zeitlang auf dem Stein liegen bleibe und es geniesse den zahlreichen Fischern beim Lachs fangen zuzusehen. Besonders erfolgreich waren diese heute nicht, mit gerade einmal 4 Fischen ist die Saison Juli/August langsam vorbei wie es scheint. Nach dem Nachtessen ist wieder Zähne putzen und Kinder ins Pyjama umziehen für die Eltern angesagt und unser Job ist der Abwasch.

Übernachtung in Verdal
Nach einem weitern Stück Strecke sind wir nur noch gut 100 km von Trondheim entfernt und müssen bereits um 23 Uhr in tiefer Dunkelheit einen schönen Platz zum übernachten finden. Wir haben an der der Hauptstraße eine Info Tafel gesehen wo es einen Vogel Beobachtungsplatz gibt. Da ist ein Parkplatz, ein WC und ein Holzturm dummerweise auch noch Nachbarn... die gehen um Mitternacht mit dem Spaten und der Frau mit Katze auf dem arm am Fjord entlang spazieren, sagen knapp hi als ich freundlich grüsse...

Polizei Einsatz und Eskorte
Kurze Zeit später als die Kinder am schlafen sind, kommt bereits die Polizei gefahren. Ein etwas beleibter Offizier und eine junge und äusserst norwegische Beamtin, welche sich herzlich erkundigen was wir hier in der Nacht tun wollen. Camping sei kein Problem hier in Norwegen aber besorgte Anwohner hätten angerufen und gemeldet es würden Leute mit Taschenlampen um die Häuser schleichen und diese beleuchten... wir schmunzeln und denken uns, das ist auch eine Taktik wie die Polizei möglichst schnell auf Platz beordert werden kann. Gregor und ich werden aber rein aus gründen der korrekten Bürokratie mal vorsorglich gebeten uns auszuweisen als Fahrer. Nach dem der Offizier mehrmals mit seinem vorgesetzten telefonierte werden wir dann aber doch gebeten hier nicht zu übernachten da es eine Ausnahme gebe, in Schutzgebieten und auf Privatgrundstücken ohne explizite Erlaubnis des Besitzers ist campen nicht erlaubt. Wo hier die Linie des Schutzgebietes genau verläuft ist den Beamten aber auch nicht klar. Da sie freundlich sind und wir Norwegen lieben und die uns noch anbieten uns vorzufahren da sie uns einen genauso schönen Platz direkt beim Wasser zu wüssten, folgen wir ihnen doch gerne und bedanken uns 8 km weiter weg mit einem herzlichen “tüsend Tak vor de top Guide Service“ und richten uns wieder ein zum schlafen.

Schlafplatz
01:30 Uhr auf dem Tisch
Aufgrund des schönen Wetters und der nach 2h bereits wieder langsam aufgehenden Sonne packe ich meine Sachen und gehe noch einen km zu Fuss bis zum Strand und schlafe dort ganz alleine und zu Frieden auf einem der Tische.

Strömung
Von hier sehe und höre ich eine Strömung im Fjord als währe es ein Fluss. Am Morgen um 7 Uhr geniesse ich bereits wieder die Super Stimmung hier.

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